À blousePolstertechnik, die für das saubere Umpolstern komplizierter Stellen an Polstergestellen verwendet wird, wie z.B. bei Säulen von Armlehnbasen oder Rückenlehnen.
À chassisGepolsterter Einlegerahmen, der saisonal mit unterschiedlichen Bezügen ausgestattet wird. Diese Rahmen wurden in die Sitzgestelle eingelegt und waren ab dem 17. Jahrhundert populär.
À la ReinePolstermöbel mit einer hohen, geraden Rückenlehne. Diese Stühle, auch als "siège meublant" bekannt, wurden in Salons an der Wand aufgereiht und nicht bewegt. Die Rückenlehnen wurden oft mit einfachen, kostengünstigen Stoffen bezogen. Bekannt seit dem 17. Jahrhundert.
AbheftenTechnik, bei der Knöpfe durch die oberen Polsterschichten gezogen werden, um Vertiefungen zu erzeugen.
Abstemmen (Abschlagen)Entfernen des alten Bezugs und der alten Polsterung von einem Möbelstück, bevor es neu gepolstert wird.
ÄgyptomanieBegeisterung für die Kunst und Kultur des alten Ägyptens, die im 17. Jahrhundert begann und während Napoleons Ägyptenfeldzug (1798-1799) ihren Höhepunkt erreichte (Empirezeit).
AmmenstuhlIm 19. Jahrhundert gebräuchlicher Begriff für einen Sessel mit niedrigem Sitz.
ArmchairEnglisch für Sessel; französisch: Fauteuil.
ArmlehnpolsterManschetten, die an den Armlehnen von Möbeln angebracht sind.
Art Nouveau (1890 - 1920)In Frankreich übliche Bezeichnung für den Jugendstil, eine antihistorische Stilepoche, benannt nach dem 1895 in Paris eröffneten Geschäft "La Maison de l'Art Nouveau".
Arts-and-Crafts-BewegungReformbewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts von William Morris in England ins Leben gerufen wurde. Ziel war die Bewahrung traditioneller Handwerkskunst und die Ablehnung industrieller Produktion sowie historisierender Formen.
AufnähnadelRundnadel mit Bajonettspitze, die zum Anbringen von Federn auf der Gurtung und Federleinen verwendet wird.
BanquetteFlache, gepolsterte Sitzbank ohne Rückenlehne, die oft in Fenstern platziert wird.
BergèreNiedriger Sessel mit größerer Sitztiefe, komplett gepolstert mit einem losen Kissen auf einer cuvette. Bekannt seit etwa 1735.
Bergère en confessional (Beichtstuhl)Niedriger Sessel mit größerer Sitztiefe, komplett gepolstert mit einem losen Kissen auf einer cuvette. Bekannt seit etwa 1735.
Biedermeier (1810 - 1848)Stilepoche im deutschsprachigen Raum, benannt nach dem fiktiven Autor "Gottlieb Biedermaier", der in satirischen Gedichten von Viktor von Scheffel erwähnt wird. Der Begriff wurde ab etwa 1900 als kunsthistorischer Stilbegriff verwendet.
BlindholzNicht sichtbares Konstruktionsholz in Möbeln, meist aus Nadelholz.
BodenFläche von der Sitzvorderkante bis zur Vorderschwinge eines Sessels oder Sofas.
BombierenVerwölben eines Möbelteils, um eine bestimmte Form zu erzielen.
BourletFeste Kante, an der Spann- oder Fassonleinen fest um Faserstoff gerollt und angenagelt werden.
BrokatStoff mit Blumenmuster und glänzender Oberfläche.
BrokatellWebmusterstoff mit Licht- und Schatteneffekten an der Oberfläche.
BugholzmöbelMöbel, die aus gedämpftem Buchenholz gefertigt werden. Michael Thonet revolutionierte den Möbelbau im 19. Jahrhundert mit seinen Bugholz-Sitzmöbeln.
CassapancaItalienische Truhenbank, typisch für das 16. Jahrhundert.
CauseuseZweisitzsofa, im Englischen als "settee" oder "love-seat" bezeichnet.
Chaise longueVerlängerter Sessel mit einem Kopfteil, auf dem die Füße hochgelegt werden können. Bei mehrfach geteilten Varianten spricht man von "Duchesse brisée".
ChauffeuseBequemer Stuhl aus der Belle Époque mit tiefem Sitzpolster und nach hinten ausgestellter Lehne.
ChintzGlänzender Baumwollstoff, oft mit bunten Mustern.
Chippendale, Thomas (1709 - 1779)Englischer Möbelzeichner und Kunsttischler, dessen Entwürfe großen Einfluss auf Sitzmöbel hatten. Bekannt für sachlich strenge Formen und durchbrochene Rückenlehnen.
CrapeaudBreiter Vollpostersessel mit Volants, ohne sichtbares Holz, typisch für die Belle Époque.
DamastStoff mit Webmuster und Licht- und Schatteneffekten.
DamenstühleNiedrige Stühle mit weit ausschwingenden Armlehnen, um den gepolsterten Röcken ausreichend Raum zu lassen. Bekannt seit Mitte des 16. Jahrhunderts.
Danhauser, JosefBerühmter Möbeltischler des Biedermeier, bekannt für moderne Möbelentwürfe in Österreich-Ungarn zwischen 1815 und 1830.
Demi-Lune (Halbmond)Halbkreisförmiges Sitzmöbel.
Doppelspitze (Matratzennadel)Nadel mit Rund- oder Bajonettspitze an beiden Enden, zum Kantengarnieren, Durchnähen und Kopfheften.
DurchnähenFixieren der Polsterung zwischen Fasson und Federleinen mit weiten Stichen.
EbenistBezeichnung für Möbeltischler, die kostbares Ebenholz verarbeiten. Der Begriff wurde seit dem 17. Jahrhundert verwendet.
EinlegesitzSeparat gepolsteter Sitz, der nicht am Gestell befestigt ist.
EisengarnMehrfach gezwirnte Baumwollfäden, die durch Paraffinierung verstärkt werden. Diese Fäden werden in stabilen Geweben verwendet, insbesondere in den 20er und 30er Jahren.
Empire (1800 - 1815)Klassizistische Epoche während des französischen Kaiserreichs unter Napoleon I.
FassonleinenLocker gewebter Leinenstoff, der zum Formen der Polsterung und für garnierte Kanten verwendet wird.
FassonpolsterFormpolster, das die gewünschte Kontur des Möbels unterstützt.
FauteuilFranzösischer Begriff für einen gepolsterten Sessel mit offenen Armlehnen, im Gegensatz zur Bergère.
FederleinenSchweres Jutegewebe, das zum Abdecken der Federn verwendet wird.
FedernBestandteil der Polsterung, die für den Sitz und die Rückenlehne von Sessel und Sofa verwendet wird, um den Komfort zu erhöhen. Sie werden am Rahmen befestigt.
Federn schnürenTechnik, bei der Federn mit Schnurfäden verknotet und fixiert werden.
FiftiesDesignstil der 1950er Jahre, geprägt von geschwungenen, stromlinienförmigen Formen, wie z.B. dem Nierentisch.
FlorBei Stoffen wie Samt oder Velours die eingewebten Schlingen oder geschnittenen Fäden.
FormpolsterIm traditionellen Polsterhandwerk die wichtigste Polsterung, meist mit Naturfasern. Wird mit Lasierstichen angebracht und durchgenäht oder garniert.
FüllungFüllmaterial zum Polstern eines Möbels, z.B. Kokosfaser, Afrik, Rosshaar usw.
FunktionssesselVerstellbare Rückenlehne, später auch mit integrierten Fußschemel und veränderbaren Armlehnen. Bekannt seit der Renaissance.
GarnierfadenFaden für Lasierstiche, zum Durchnähen und für das Garnieren der Kante.
Garnierte KanteFeste, aufrechte Kante an den offenen Seiten der Polsterung; wird im ersten Polster mit Leiter- und Hinterstichen geformt und befestigt.
GebetsstuhlStuhl mit hoher T-förmiger Rückenlehne, auch Prie-Dieu genannt.
Geschnittene NägelNägel mit kleinem Kopf, die sich leicht herausziehen lassen und die Fäden des Stoffes nicht teilen. Zum Anbringen von Molino-, Zuspann- oder Bezugsstoff.
GestellHolz- oder Metallkonstruktion eines Möbels.
GondelstuhlKomfortables Sitzmöbel, dessen Armlehnen von der hinteren Rückenlehne nach vorne hin abfallen und bündig in den Sitzrahmen münden.
Gründerzeit (1871 - 1900)Benannt nach dem Industrialisierungsboom, der auf den Sieg über Frankreich und die Gründung des Deutschen Reiches 1871 folgte. Die Gründerzeit bediente sich vor allem historisierender Formen mit einer Tendenz zum Schweren.
GurtspannerWerkzeug zum Spannen der Begurtung, bevor sie angenagelt wird.
GurtungStarke Gewebestreifen als Grundlage für Federn und Polsterung, die über das Gestell gespannt werden.
HaarzieherVielseitig verwendbares Werkzeug mit einer spitzen Seite und einem flachen Ende, z.B. zum Festhalten des Stoffs beim Nageln oder zum Verziehen der Füllung.
Historismus (1830-1900)Wiederaufnahme historischer Stile.
JacquardStoff mit eingewebtem Muster.
Josephinisch (1765 - 1790)Österreichische Spielart des Louis XVI oder Zopfstils, benannt nach dem österreichischen Kaiser Josef II.
Jugendstil (1890 - 1920)Bewegung, die nach der Zeitschrift 'Jugend' benannt ist und in München ab 1896 erschien. Sie gilt als Erneuerungsbewegung im Kunsthandwerk der Jahrhundertwende und steht für das Ideal des Gesamtkunstwerks.
KanapeeFranzösisches Canapé, aus dem griechischen 'konopeion', ein alter Begriff für ein ägyptisches Ruhelager mit Moskitonetz.
KannelierungVerzierung oder Gliederung durch senkrechte Furchen.
KapitonierungVertiefende Heftung, die in Europa Ende der 1830er Jahre aufkam und Flächen der Polstermöbelbezüge mit geometrischen Mustern verseh.
KartuscheOrnamentales Ziermotiv in Form eines Schildes mit Rahmung.
KetteGewebefaden in Längsrichtung.
KlassizismusAlle Kunstströmungen, die sich an der klassischen Antike orientieren.
KlismosEin besonders standfester griechischer Stuhl aus dem 6. bis 5. Jahrhundert vor Christus, dessen Beine nach vorne und hinten ausgestellt sind.
KlumpsofaRundes oder halbrundes Kanapee mit Lehne in der Mitte, das von allen Seiten besessen werden kann.
KnopfrohlingMetallform, die nach Wunsch bezogen werden kann.
LasiersticheÜberlappende Fadenschlingen, die an Spann- und Fassonleinen angebracht werden, um die Füllung zu halten.
Louis XIV (1643-1715)Der klassizistisch gefärbte Barockstil, inspiriert von Versailles, strahlte auf ganz Europa aus.
Louis XV (1723-1774)Stil, der von floralen und bewegten Formen des Rokokos bis 1760 geprägt war.
Louis XVI (1774-1793)Stil, der ab 1760 stark klassizistisch geprägt ist. In Deutschland als Zopfstil, in Österreich als Josephinischer Stil bekannt.
Louis-Philippe (1830-1848)Epoche, die nach dem gleichnamigen 'Bürgerkönig' benannt wurde.
MemphisPostmoderne Designergruppe, die 1981 in Mailand gegründet wurde und für bunte, antifunktionalistische Kreationen bekannt ist.
MokettSehr robuster Stoff aus Wolle, Baumwolle oder Kunstfaser mit Schlingen oder Schnittflor.
OttomaneKanapee mit ovaler Sitzfläche und seitlich abgerundeter Rückenlehne.
PatinaBezeichnet die natürliche Alterung der Holzoberfläche und ihrer Polituren, nicht jedoch Oberflächenverschmutzungen, Risse oder andere Beschädigungen.
PaumirBergère mit unterschiedlich hohen Armlehnen; die hohe Armlehne hat das Niveau der Rückenlehne.
PikierungZweite Polsterung, meist aus Rosshaar, die mit Molino abgedeckt wird.
PlaudersofaZusätzliche Ecksitze an den Seiten des Kanapees, fest integriert oder entfernbar.
PolsterbankMöbeltyp des Biedermeier, konstruiert analog zu den Formen der Polsterstühle.
PolsterfüllstoffePflanzliche, tierische, chemische oder industriell hergestellte Füllstoffe, die zum Polstern verwendet werden.
Pompejanischer StilVon den Ausgrabungen in Pompeji beeinflusster Möbel- und Dekorationsstil des Empire.
Postmoderne (ab 1975)Stilbegriff, der in den 70er Jahren von Charles Jencks propagiert wurde.
PoufGroßes zylindrisches Tabouret, reich bestickt und mit langen Fransen.
RécamiereRuhebett oder Tagesbett, variabel mit einer oder zwei Lehnen.
Régence (1715 - 1723)Französische Stilrichtung zur Zeit der Regentschaft zwischen Ludwig XIV und Ludwig XV.
Regency (1810 - 1830)Stilbezeichnung für die englische Kunst, benannt nach der Regentschaft von Georg IV.
Renaissance (15. und 16. Jh)Die 'Wiedergeburt' der Antike nach der gotischen Kunst.
RocailleMuschelförmiges Schmuckmotiv, das dem Rokoko seinen Namen gab.
Rokoko (1730 - 1770)Spätform des Barocks, geprägt von aufgelösten und asymmetrischen Formen.
RolleZylindrisches Kissen für Sofas und Chaiselongues.
RosenholzWertvolles Holz, oft fälschlicherweise auch als Tulpenholz bezeichnet.
SchabrackeStoffabschluss an der Unterkante eines Sessels oder Sofas.
SchemelNiedriger Hocker, Tabouret baso.
SchnürungBefestigung von Sprungfedern mittels kräftiger Kordel, die diese untereinander verbinden.
SchussGewebefaden quer zur Kette.
SetteeEnglische Bezeichnung für eine Sitzbank mit Rückenlehne, die wie eine Aneinanderreihung von Stühlen aussieht, kann gepolstert oder ungepolstert sein.
Sgabelloital. für Brettstuhl
Sheraton Thomas (1751 - 1806)Englischer Kunsttischler und Möbelzeichner mit seinem ab 1791 in mehreren Auflagen erschienenen Möbelhandbuch "The Cabinet Maker and Upholsterer's Drawing Book" beeinflusste er die Möbelkunst der zweiten Hälfte des 18. Jhd und der ersten Hälfte des 19. Jhd in ganz Europa.
SichtholzSichtbares Holz, meist mit Schnitzereien verziert.
Siège volantfliegende Möbel oder bewegliche Stühle, manchmal sogar mit Laufrollen ausgestattet. Bei Bedarf in die Räumlichkeiten gebracht.
Sièges à la ReineSitzmöbel mit schlichtem Stoff als Rückenspannteil versehen, in Reihen an den Wänden angelehnt.
Sofaarabisch "suffa", eine im Orient belegte Erhöhung des Fußbodens, mit Kissen und Teppichen belegt.
SpannleinenLockeres Juttegewebe, das für den Polstergrund und zum Fixieren der Füllung verwendet wird.
Sprungfedernspiralförmige Feder, tailliert, kegel- oder zylinderförmig, findet bei hochwertigen Polsterungen in Sitz-, Lehn- und Armpolsterung Verwendung. Anfänglich wurden sie mit der Hand aus Eisendraht hergestellt. Heute werden sie in verschiedenen Stäken und Gangzahlen (Windungen) aus verkupfertem Stahldraht produziert.
StilmöbelMöbel, die einen vergangenen Stil imitieren oder sich an ihn anlehnen. Der Begriff im engeren Sinn wird für die Möbeln des Historismus in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. gebraucht.
Stuhl(eng. chair, frz. Chaise)
Tabouretniedriger, gepolsterter Hocker
TonnenstuhlStuhl mit konkaven Rücken- und Armlehnen.
Vernis MartinEffektvolle Lacktechnik, für welche die Familie Martin 1730 ein Patent erhalten hatte. Am bekanntesten war das grüne Vernis.
VerzierungenDie Sichtbaren Nähte, Stoffabschlüsse und Kanten werden verdeckt du verziert. Dafür verwendet man Posamenten (z.B. Kordel, Fransen, Effilé, Marabu), Keder, Schabracken, Rosetten oder Ziernägel
Voyeusefrz. Für Salonmöbel, Stuhl auf dem man sich auch rücklings setzen konnte. Die Rückenlehne hat die Form einer Violine und eine gepolsterte Armablage. Die Damen konnten knieend, wie auf einem Betstuhl den spielenden zusehen. Das Polster war dazu sehr tief angelegt.
Wachsgarngewachster Leinenfaden für Handnähte, die an Bezugsstoff und Besatz ausgeführt werden sollen.
ZugstreifenStoffstücke, die an die Bezugsstoffteile genäht werden, um diese zu verlängern.
ZuspannstoffEin leicht dehnbarer, fein gewebter Stoff zum Zuspannen der Unterseite eines Möbelstücks; der den Staub fängt und die Kanten sauber abschließt.
Zweites BiedermeierUm 1900 erlebte die Möbelkunst des Biedermeier ein Revival. Während dieser Zeit wurden zahlreiche Biedermeier Möbel nachgebaut.